„Eine Riesenbeleidigung“

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Antony Hermus über die Intendanten-Regelung am Hagener Theater

Antony Hermus war von 2003 bis 2008 Generalmusikdirektor des Philharmonischen Orchesters Hagen. Bis heute verfolgt er interessiert die Geschehnisse an seiner einstigen Wirkungsstätte. Jetzt hat sich der mehrfach von der Fachzeitschrift „Opernwelt“ in der Rubrik „Dirigent des Jahres“ nominierte und 2006 mit dem Kulturförderpreis der Stadt Hagen ausgezeichnete Niederländer zur designierten Intendantin Dominique Caron und der Entscheidungsfindung geäußert:

„Ich beteilige mich normalerweise nicht auf Facebook an politische Kommentare, aber jetzt reicht’s mir echt und muß mir doch einiges vom Leber:

1) wieso wurde politisch gesehen so einem Trubel gemacht wenn Florian Ludwig ein paar Stunden in der Woche unterrichtet als Professor wobei er sein Hagen-Job vollkommen ausfüllt – wo hier willens uns wissens einen Teilzeit-Intendantin verpflichtet wird, die Ihre Spuren in all Ihren bisherigen Häusern mehr als nachgelassen hat – Google lässt grüßen. Sven Söhnchen, können Sie mir aufklären, oder es mal im Aufsichtsrat anfragen?

2) Frau Caron hat als einzige der übrig gebleibene Kandidaten Führungserfahrung, sagt Frau Kaufmann in dem WP-Artikel. ERFAHRUNG sagt leider in diesem Fall nichts. Es geht um Inhalte und FührungsART.

3) „Publikum wieder ins Theater bringen“? Eine Riesenbeleidigung vom Team HIlchenbach/Ludwig, von Werner Hahn, und auch vom Team Friedemann/Hermus, Team Pietzsch/Markson/Fritzsch und vor allem ALLE Mitarbeitern des Hauses, die dieses Motto IMMER vorne dran geschrieben haben.

Also: Was sich hinter den Kulissen der Politik abgespielt hat, werden wir nie erfahren, und ich bin gespannt was wir in den kommenden Jahren erwarten dürfen – ich hoffe wirklich nur das Beste. Und… ich wünsche mir, daß jeder Politiker es schafft sich morgens selber im Spiegel angucken zu können. Auch nach diese sehr, sehr, sehr fragwürdige Entscheidung.

Im Land der Blinden ist der Einäugige König.“

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