Am gestrigen Freitag gab die städtische Pressestelle eine Meldung zum Besten, die – wahrscheinlich ungewollt, aber weiß man das schon so genau? – das Zeug zu einer Parabel über die Hagener Zustände hat.
OB erkundet Hagener Norden mit dem Rad
Gemeinsam mit dem ADFC und dem Radsportclub Hagen ist Oberbürgermeister Erik O. Schulz sowie ein Teil des Verwaltungsvorstands der Stadt Hagen am Freitagvormittag zu einer Fahrradtour durch den Hagener Norden aufgebrochen.
Gilt Hagen in erster Linie nicht als sichere und viel befahrene Fahrradstadt, suggeriert Erik O. Schulz dennoch gemeinsam mit dem Abgeordneten Thomas Grothe ein großes Interesse an der Verkehrsanbindung, Sicherheit und dem Komfort für Hagens Radfahrer.
Ein Satz von entwaffnender Ehrlichkeit. Die Herren haben eigentlich gar kein Interesse am Thema – sie „suggerieren“ es nur. Das Verb suggerieren bezeichnet das manipulative Beeinflussen auf solch eine Art und Weise, dass die Manipulation nicht wahrgenommen werden soll. Etymologisch zurückzuführen ist das Wort auf das lateinische Verb suggerĕre (zuführen, unterschieben).
Schön auch, dass ein Verwaltungsbeamter, Baudezernent Grothe, zum „Abgeordneten“ geadelt wird.
Die Hagener Stadtspitze begibt sich zum wiederholten Mal auf Erkundungstour durch die Volmestadt, um Vor- und Nachteile bezüglich der Verkehrssicherheit für Radler im Stadtgebiet aufzudecken und eventuelle Verbesserungsvorschläge von ADFC und Radsportclub Hagen zu realisieren.
Der ADFC hat bestimmt eine Reihe von Verbesserungsvorschlägen. Die Stadtspitze tourt jetzt durch die Stadt, um diese Vorschläge „zu realisieren“? Das auch noch „zum wiederholten Mal“? Komisch, dass davon bis heute nichts zu sehen ist.
Führte die Radtour beim letzten Mal vor rund anderthalb Jahren durch Hagens Innenstadt, startete die sportliche Gruppe unter Leitung von ADFC-Tourleiter Michael Schröder dieses Mal bei strahlendem Sonnenschein am Hagener Rathaus, um über die Springe und Wehringhausen in die Pedale auf nach Haspe zu treten.
Das könnte die Erklärung sein: Auf dem Weg in den „Hagener Norden“ landen die Experten in Wehringhausen und Haspe – also im Hagener Westen. Kann schon mal passieren, wenn man immer mit Navi unterwegs ist und die Fähigkeit, eine Karte lesen zu können, abhanden gekommen ist.
Im Klartext: Der Verwaltungsvorstand, der schon mit der Unterscheidung von Norden, Süden, Osten und Westen überfordert ist, will also ernsthaft die Geschicke der Stadt lenken. Das kann ja nur in die Hose gehen. Die Propagandaabteilung des OBs ist in diesem Spiel lediglich das Instrument, das die Aufgabe hat, die Botschaft unters Volk zu bringen.
Diese Pressemitteilung der Stadt erfüllt alle Bedingungen eines Gleichnisses, das die Hagener Realitäten auf den Punkt bringt. Sie ist eine Parabel über die Orientierungslosigkeit der Stadtoberen, die mit den Mitteln der Suggestion versuchen, den Menschen dieser Stadt vermeintliche Wahrheiten zu verkaufen, die in Wirklichkeit überhaupt nicht existieren.
23. Mai 2015 um 06:44 |
Der/Die Verfasser/in dieser Pressemitteilung scheint sich für höhere Aufgaben bei der Funke-Medien-Gruppe oder bei der Springer-Presse vorzubereiten.
🙂
23. Mai 2015 um 08:18 |
Ich denke der OB und Herr Grothe kennen sich in Hagen ganz gut aus. Die Tour ging nicht nur durch Wehringhausen und Haspe, sondern auch durch Eckesey bis Boele und Boele liegt auf meiner Karte im Hagener Norden.
25. Mai 2015 um 15:29 |
Wirklich unglückliche Pressemitteilung der Stadt. Aber der letzte Abschnitt des Kommentars ist eine Frechheit.
27. Mai 2015 um 14:33 |
Sicherlich ist die „River (not so ) deep – Mountain high“ Grundstruktur des Hagener Stadtgeländes das Grundhindernis für eine Fahrradstadt Hagen,
Die Folge der „Auto-Vorfahrt“ Politik ist natütlich nur sehr sehr schwer wegzubekommen.
man kan sich an den Täkernm oruewntirew od es als günsdtige HInweis dr Natur begreifen. sichso fit zu haslten, dass dass Fsrggradfahgrewb als Stadaredforbewgungsmittel uin dr SDTadt euin ungheuer Grant für svjhopn mal den saba corpore, ddeem gesuinen Köper ist, so dass die Austreibung des gesunden Geisdtesa scher wird als soonst hierzulande normal.
28. Mai 2015 um 09:04 |
Auf der Seite des ADFC gibt es einen auführlicheren Bericht über die Radtour mit dem Oberbürgermeister. Link: http://www.adfc-nrw.de/hagen