Haus Rosa und Hagen im Zeugnis

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von Christoph Rösner

Jetzt schlägt´s doch wohl 13! Die einen wollen unbedingt drin bleiben, die anderen wollen es raus haben.

Ja, was ist denn bloß los in dieser Stadt? Gut, dass das eine rhetorische Frage ist, weiß ich selbst – weil jeder die Antwort kennt. Ein Tollhaus eben, diese Stadt, voll mit Toren zum Sauerland und frechen Mietern, die nicht gehen wollen und dafür Anwälte anheuern (heißt in der Regel: bezahlen.)

Diese halten nicht nur unseren Rechtsdezernenten Thomas Huyeng zum Narren, sondern all jene, denen die Zwangsräumung droht und deren Nerven nicht derart gestählt sind wie diejenigen der Bewohner des Hauses Rosa. „Darüber diskutiere ich nicht einmal mehr“, soll Huyeng gesagt haben.

Selten gebe ich ihm Recht, dem Herrn, der auch als Hagener Kulturverweser sein Unwesen treibt. Doch diesmal kann ich nicht anders. Ich muss ihm Recht geben.

Über diese Posse – ach wenn´s doch nur eine wäre, dann könnten wir schmunzeln und uns wieder unserem Tagwerk widmen – nein, über dieses widerliche Katz- und Mausspiel zwischen gewieften Winkeladvokaten und hilfloser Justiz und Verwaltung kann man nur noch Tränen vergießen oder die Wutfaust irgendwie in der Tasche behalten. Einen „traurigen Legendenstatus“ prophezeit Martin Weiske dem Haus Rosa in seinem Artikel auf Der Westen. Auch wohl richtig, und leider auch wohl dazu geeignet, das Bild dieser Stadt weiter ins Unreine zu verpixeln.

Allerdings, und das stimmt mich dann wieder etwas milder, gibt es auch noch Lichtblicke in dieser merkwürdigen Stadt.

Ingo Graumann ist so ein Lichtblick. Er ist vom „Focus“ empfohlener Experte für Arbeitsrecht, na, wenn das kein Ausweis ist, und, und das ist noch besser, er hat mit einem gewissen Gerhard Schröder in einer WG gehaust und duzt den heute noch!

Und dieser pfiffige Anwalt vertritt nun die Mitarbeiterin eines Hagener Möbeldiscounters, die, und das lassen wir uns alle auf der Zunge zergehen, vor allem jene durch nichts zu irritierenden Zeitgenossen, die sich so gerne auf der FB-Seite „Du bist Hagener, wenn …“ tummeln, Hagen als Geburtsort aus ihrem Arbeitszeugnis gestrichen sehen will.

Ja geht’s denn noch? Dafür einen Anwalt? Wieso erscheint Hagen überhaupt in einem Arbeitszeugnis? Ist es nicht schon schlimm genug, sein Berufsleben in einem Hagener Möbeldiscounter zu fristen? Muss da auch noch drinstehen, dass die Arme es nicht geschafft hat, wenigstens kurz nach der Geburt – meinetwegen bei Poco in Castrop-Rauxel – unterzukommen?

Ich will mal so sagen: Hannover ist jetzt auch nicht der Knaller, aber immerhin wohnt da der ehemalige WG-Kumpel von Ingo Graumann. Vielleicht sollten die beiden mal für sechs Wochen, der alten Zeiten wegen, ins Haus Rosa einziehen, ordentlichen Rotwein saufen („Bring mir mal ne Flasche Wein…“), ihre alte Duzfreundschaft pflegen und sich Möbel von der Dame mit dem Geburtsortmakel liefern lassen. Dann wird der Rest der beharrlichen Mieterschaft ob der Prominenz im ´eigenen` Hause und ihres Edelmobiliars sicher ganz schnell den Umzugswagen bestellen.

Und ich überlege derweil, ob ich eine neue FB-Gruppe gründe: „Du bleibst Hagener, wenn…“ – die wird bestimmt einschlagen wie eine Bombe ins Haus Rosa, nachdem Ingo und Gerhard und die Umzugswagen vom Hoff getorkelt sind … also: macht jemand mit?

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