Sie schätzt Hagen und sieht dennoch überall einen Abwärtstrend. Sie führt als Stadtführerin den Gästen aus der Ferne die vielen liebenswerten Ecken und Winkel vor Augen und sucht dennoch den Absprung. Gabriela Ortwein kehrt im Herbst Hagen den Rücken. (…)
Keine spontane Entscheidung aus dem Bauch heraus, sondern das Ergebnis eines schleichenden Reifeprozesses. „Ich möchte nicht diejenige sein, die hier das Licht ausmacht. Ich fühle mich einfach zunehmend unwohl.“ Den letzten Tritt aus der Stadt heraus haben ihr die Sozialdemokraten verpasst. „Die SPD geht auf lokaler Ebene kaputt. Nichts gegen einen Verjüngungsprozess, aber hier haben sehr gut aufgestellte, taktisch clever geführte und extern beratene Leute mit demokratischen Mitteln die innerparteiliche Demokratie unterhöhlt“, blickt Gabriela Ortwein, zuletzt stellvertretende Vorsitzende im SPD-Ortsverein Emst, auf die jüngsten Entwicklungen. Schon während des Kommunalwahlkampfes hatte sie sich nach gut zwei Jahrzehnten Mitgliedschaft inhaltlich von ihrer Partei abgewendet. „Es herrscht ein Klima der Angst, seine Meinung frei zu äußern. Alle regen sich auf, aber keiner macht etwas. Es gibt so viele Verletzungen, aber der Widerstand versandet immer wieder.“ (…)
Quelle: DerWesten
Anmerkung: Und auch darauf weist Gabriela Ortwein hin: „Als Emsterin muss ich in Hagen, um am gesellschaftlichen und kulturellen Leben teilnehmen zu können, mein Auto benutzen. Das bedeutet aber auch, dass ich noch nicht einmal ein Glas Wein trinken kann, weil die Taktung der Busse in den Abendstunden einfach zu unattraktiv ist, um wieder nach Hause zu gelangen.“
Es gibt eben viele Möglichkeiten, die Stadt unattraktiv zu machen – nicht nur für die Emster.
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