Hagens FDP-Chef sagt zur Eröffnung des Bismarckturms ab
Alles beginnt – neben dem obligatorischen Grußwort – mit einem Ritual in bester preußisch-militaristischer Tradition: Mit einem Artilleriesalut findet am Samstag, 5. Juli, die Wiedereröffnung des Bismarckturms auf dem Goldberg statt.
Nicht gerade ein Beleg dafür, dass die über dreijährige Außensanierung durch die Initiative des Fördervereins Bismarckturm Hagen e.V. ausschließlich aus denkmalpflegerischen Gründen erfolgte und den Hagenern ein einstmals beliebter Aussichtspunkt wieder zugänglich gemacht werden soll. Dazu kommt, dass der Vereinsvorsitzende, Stefan Sieling, und ein weiteres Vorstandsmitglied, Jacques Kempkens, sich inzwischen der rechtspopulistischen AfD zugewandt haben.
Das wiederum ruft den Hagener FDP-Vorsitzenden Uli Alda auf den Plan, der als Abgeordneter des nordrhein-westfälischen Landtags zur Eröffnungsfeier eingeladen wurde. Alda sagte seine Teilnahme kurzfristig ab.
Auf Facebook erklärte er: „Ich bin als MdL eingeladen worden. Ich habe zugesagt, obwohl „Wendehals und Kollege“ zu Hagen Aktiv gehörten. Die kann man noch eben akzeptieren. Aber da das nun eine Grußadresse für eine europafeindliche und eher nach rechts tendierende Partei wird, sage ich meine Teilnahme ab.“
Aldas Liebe dürfte sowieso eher dem Eugen-Richter-Turm gehören. Richter vertrat mehr als 30 Jahre lang für verschiedene liberale Parteien den Wahlkreis Hagen-Schwelm sowohl im Preußischen Abgeordnetenhaus als auch im Deutschen Reichstag und galt als bedeutender Gegenspieler des Reichskanzlers Otto von Bismarck.
Der Eugen-Richter-Turm wurde 1911 fünf Jahre nach dem Tode seines Namensgebers errichtet. Gut platziert als Kontrapunkt zur Bismarck-Verehrung auf einem dem Goldberg gegenüberliegenden Hügel.
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