„Würde kennt keine Ausnahmen“

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Auf Einladung des Hagener DGB nahmen Vertreter von SPD und CDU an einer Gesprächsrunde zur Einführung des flächendeckenden Mindestlohnes teil.

Dabei ging es den Gewerkschaften vor allem darum ihre Forderungen nach einem Mindestlohn ohne Ausnahmen deutlich zu machen. Gleichzeitig nutzen sie die Gelegenheit ihren Wunsch nach Unterstützung in den anstehenden Bundestagsdebatten um die gesetzlichen Festlegungen direkt an die Vertreter der Parteien in der GROKO zu richten.

Für Jochen Marquardt (DGB) kommt es nun darauf an den Mindestlohn ohne Ausnahmen zu beschließen. „Für fast 20 Prozent der Beschäftigten in unserer Stadt würde der Mindestlohn eine Lohnverbesserung ergeben. Wir wollen diesen Lohn für alle. Für uns kennt Würde keine Ausnahmen. Wir wünschen uns volle Unterstützung von Frau Giousouf und Herrn Röspel,“ so der DGB-Vorsitzende.

Während die CDU-Abgeordnete Cemile Giousouf den Termin nicht wahrnehmen konnte und durch ihren Mitarbeiter Dr. Anselm Tiggemann und den CDA-Vertreter Christian Brandt vertreten wurde, war MdB René Röspel am Gespräch persönlich anwesend.

Die Parteienvertreter nahmen die Aufforderung des DGB entgegen, verwiesen aber darauf, dass es in Fragen der Festlegungen für junge Menschen und Langzeitarbeitslose noch Diskussionsbedarf gäbe. Brandt verwies unter anderem darauf, dass junge Leute eventuell Ausbildungsplätze nicht annehmen würden, wenn der Mindestlohn mit 8,50 Euro attraktiver als eine Lehrstelle sei. Röspel unterstrich, dass die bisherige Überlegung bei Langzeitarbeitslosen eine 6-Monatsfrist einzurichten, einem Praxistest nicht standhalten würde. Er betonte allerdings seine Freude darüber, dass der Mindestlohn nun endlich umgesetzt werden könnte.

Für Werner Voßeler, der die IG Metall im Stadtverbandsvorstand des DGB in Hagen vertritt, muss es ebenfalls um eine Einführung ohne Ausnahmen gehen. Für ihn ist es zudem von Bedeutung,die künftige Berechnung der Höhe von Mindestlöhnen in einen engen Zusammenhang mit den konkreten Ergebnissen aus den Tarifverhandlungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern zu bringen.

Dr. Anselm Timmermann versicherte, Frau Giousouf über die Gesprächsergebnisse zu informieren und die Bitte der Gewerkschaften um Unterstützung weiter zu leiten.

Für Marquardt war die Runde ein wichtiger gemeinsamer Schritt: „Wir sind uns grundsätzlich einig, dass der Mindestlohn endlich kommen muss und ein wichtiges Ergebnis der Politik der großen Koalition in Berlin ist. Ein willkommener Nebeneffekt der Gesprächsrunde ist für mich, dass die Unterschiede in Einzelfragen zur Durchsetzung des Mindestlohnes weiter diskutiert werden sollen. Darüber hinaus wollen wir diese Form der gemeinsamen Debatte auch in anderen Fragen aufnehmen.“

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