Es ist ein kurioser Fall wenige Wochen vor der Kommunalwahl: Ratskandidat Peter Jauert (Bürger für Hagen, Wahlbezirk Kabel/Bathey/Garenfeld) sagt: „Bitte wählt mich nicht.“ Hintergrund: Er fühlt sich vom Vorsitzenden der Wählergemeinschaft Hans-Otto Marscheider betrogen. (…)
Quelle: DerWesten
Anmerkung: Wieder mal so eine Geschichte, in der Behauptungen aufgestellt werden, die nicht belegt sind. Alles schon da gewesen: Kurz vor der Kommunalwahl 2009 wurde Marscheider in der Presse bezichtigt, Verdienstausfälle gegenüber der Stadt falsch abgerechnet zu haben. Ein Vorwurf, der sich im Nachhinein als falsch herausstellte. Da war die Wahl allerdings schon gelaufen.
Mit falschen Abrechnungen kennt sich aber auch die Verwaltung aus. Die zahlte jahrelang überhöhte Entschädigungen an stellvertretende Vorsitzende der kleinen Fraktionen, obwohl diese gar keinen Anspruch darauf hatten. Wie die Sache ausging, ist der Öffentlichkeit bis heute verborgen geblieben.
Wer, wie der Kandidat der Liste „Bürger für Hagen“, nicht weiß, was er unterschreibt, hat allerdings auch nichts in der Politik verloren. Eigentlich eine klare Sache – aber auch hier gibt es bemerkenswerte Ausnahmen: So stimmten die Abgeordneten des Deutschen Bundestags den Verträgen mit der Firma Toll Collect, die die LKW-Maut erhebt, zu, ohne die angeblich 17.000 Seiten (!) überhaupt zu Gesicht bekommen zu haben. Genauso lief es mit den Cross-Border-Leasing-Geschäften, die eine zeitlang diversen Stadträten als Lösung aller Probleme angedient und von diesen blind abgenickt wurden. Glücklicherweise ging wenigstens dieser Kelch an Hagen vorüber.
Ganz anders sah es bekanntlich bei Spekulationsgeschäften mit Zins- und Währungsderivaten aus. Auch die sind unterschrieben worden, ohne sie vorher zu lesen. Das hat zumindest die verantwortliche ehemalige Kämmerin Annkathrin Grehling behauptet, nachdem die Sache ins Visier der Justiz geraten war. Der für Nichtjuristen kaum nachvollziehbare Vorteil für Grehling: Genau damit war die Dame rechtlich aus dem Schneider.
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