An der Fesh glauben alle an einen Gott

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Die Freie evangelische Schule will im nächsten Sommer auf die bestehende Grundschule eine Gesamtschule mit den gleichen Leitlinien und einer vom christlichen Menschenbild geprägten Pädagogik aufsatteln. (…)

Die Fesh wäre die vierte Gesamtschule in Hagen, aber zugleich die einzige in privater Trägerschaft. Die zehn Mitglieder des Schulvereins, des Trägers der Schule, gehören verschiedenen Freikirchen bzw. der katholischen und evangelischen Kirche an. „Dadurch sind wir von keiner Konfession oder Kirche abhängig“, erläutert Weber, der davon ausgeht, dass ein Elternbeitrag von durchschnittlich 120 Euro (an der Grundschule sind es 90 Euro) erhoben werden muss, um die Gesamtschule zu finanzieren. An der Fesh legt man Wert darauf, dass es sich nicht um Schulgeld handelt: „Wir sind eine Schule für alle Kinder unabhängig vom Einkommen der Eltern“, sagt Weber. „Manche Eltern zahlen mehr, manche weniger.“

Quelle: DerWesten

Anmerkung: Ersatzschulen wie die Fesh oder auch Waldorfschulen werden in der Regel zu 94 Prozent vom Staat finanziert. Davon ist in dem Artikel keine Rede. Der Eigenanteil der Eltern darf natürlich nicht „Schulgeld“ genannt werden, sonst würde die staatliche Finanzierung um den entsprechenden Betrag gekürzt, denn die Schulgeldfreiheit gilt  (offiziell) auch für Privatschulen. Stattdessen zahlen die Eltern normalerweise einen „freiwilligen“ Beitrag an einen Förderverein.

Im Unterschied zu Elterninitiativen, die beispielsweise Kindertageseinrichtungen betreiben, scheint es sich beim Trägerverein der Fesh um einen exklusiven Club mit gerade einmal zehn Mitgliedern zu handeln, der eher an ein Politbüro erinnert – wenn die Angaben in dem Artikel zutreffend sind.

Man habe auch mit dem Gedanken gespielt, ein Gymnasium zu gründen, wird der Vorsitzende des Schulvereins zitiert, „aber dann wären viele Schüler ausgegrenzt worden.“ Das ist von außen schwer zu beurteilen; Fakt ist hingegen, das private Gesamtschulen auf einen deutlich höheren Sachkostenzuschuss zugreifen dürfen als private Gymnasien.

Welcher Geist bei der Fesh mit Steuergeldern finanziert wird, erschließt sich aus dem Interview mit dem Vorsitzenden des Trägervereins, das (leider nur) in der Printausgabe der WPWR erschienen ist: „Es hat separate Schöpfungsvorgänge gegeben, es ist nicht das eine aus dem anderen hervorgegangen. Den angeblichen Sprung vom Affen zum Menschen halte ich zum Beispiel für äußerst unwahrscheinlich. (…) Es war ja niemand dabei, der beweisen kann, ob die Welt in sieben Tagen oder in sieben Millionen Jahren erschaffen worden ist.“

Kreationismus pur. 

Dazu:

Zurück zur Scheibe?

Von Ruth Sauerwein

Wenn Herr Weber, Sprecher des Schulvereins der Freien Evangelischen Schule, nicht daran glaubt, dass Menschen und Affen die gleichen Vorfahren haben, ist das sicher seine Glaubensfreiheit. Wenn aber an einer Schule im 21. Jahrhundert die Schöpfungsgeschichte aus der Bibel und wissenschaftliche Erkenntnisse über die Entstehung des Weltalls gleichberechtigt nebeneinander behandelt werden nach dem Motto „Es war ja niemand dabei, der beweisen kann, ob die Welt in sieben Tagen oder sieben Milliarden Jahren erschaffen worden ist“ (Zitat Thomas Weber), dann sträuben sich mir doch die Haare. Was wird denn an der Schule noch als Glaubensfrage behandelt? Ob die Erde eine Kugel oder eine Scheibe ist? Die Bibel macht da keine klare Aussage. Allerdings können inzwischen Astronauten die Kugelgestalt bestätigen.

2 Antworten to “An der Fesh glauben alle an einen Gott”

  1. A. Quatermain Says:

    Ich weiß, das dort auch Kinder mit Moslemischen Hintergrund zum Unterricht gehen.
    Weiterhin werden dort auch Kinder aus Iserlohn und Letmathe unterrichtet.
    Die haben zwar zum Schulbeginn, eine 1,5 Stunden lange Anfahrt hinter sich, aber das ist nicht mein Problem, sondern das des Lehrkörpers und Erziehungsberechtigten.
    Natürlich ist die Heimreise auch ca. 1,5 Stunden lang.
    (Ich kenne sogar die Zusteige-Haltestellen!)

    Ob das jetzt Pädagogisch Wertvoll ist, wage ich zu bezweifeln.

    Es geht wohl mehr um Elitäre Erziehung.
    In Haupt- oder Gemeinschaftsschulen könnten die Kinder ja auf dumme Gedanken kommen!

  2. Harald Helmut Wenk Says:

    das christentum hatte sich so entwickelt, das für wissenschaftliche fragen äußerst widerwillig immer mehr heidnische, platonische und aristotelische, philosophie einfloss, die „rationale theologie“ – in latein und im gottesbeweis und den summen „des aquinaten“ gipfelnd.

    die wissensachaft, zunächst als rationale philosophie, selber musste sich als „magd der theologie“ zur „majestät der vernunft“ „mausern“, was fast das alleinige verdienst von Spinoza ist, der die christlich-jüdische bibele-offenbarung in seinem theologisch-politischen-traktakt als fast ausgebiledeter exkomminizierter jüdischer rabbi, also innerster insider, zerlegte.
    darauf rekurriert frau sauerweinmn,die darauf hinweist, dasdas christentum bibelgläubige offfenbarungsreligion ist und keine 2christliche philsophie“. ohne den klotz bibel am bein hätten die christen gleich bei plato und aristoteles bleiben können, die auch ihre mängel haben, und der kampf gegen philosophie und wissenschaft wäre überflüssig.

    es folgte das immer deutlicher werden, das begründungen, die die existenz des anthropomorphen christlichern gottes explizit oder implizit voraussetzen, in der wissenschaft nicht gebraucht und sogar widerlegt sind. der kreationismus ist ein moderner versuch. gottes wirken in der welt in der wissenschaft zu etablieren.

    wie ich schon länger kundtue, ist der kern des religösen „bedürfnisses“ die unsterblicfhkeitt, nicht di gottesvorstellung, wasSpinoza und die folgenden philosophen durchaus befriedigen, bis auf einge, soagradorno inklusive, die diese fragen entweder ganz ins privartbeliebenm stellen ode felsenfest metaphysuken des endgültigen sterbens,des todes,wozubreite teile des existenzilismus und reduktionstischen materialismus gehören.

    ich weise deshalb so penetrant aufdieindien-yo
    a-buddhismus-panthreisdmus kompatible unsterblifchlkeuslehreh des Spinoza hin, die akademisch extrem gut etabliert und ausgearbeitet ist, weil sonst., wie adorno befürchtet, die blinden gläubigen in der ewigkeit besser das stehen könnten als die philosophen, wissenschsaftler, politisch linke.

    in de religionsphilosophire hat manfe dwalther mit seine spinouzadeutung „metaphysikals anti-theologie“ deutliche pflöcke eingeschlagen.eine nummer der akademsichen zeitschrift studia spinozana widmet sich de thema religion, eine konferenz und eine sondenumme der revue philosophique dem buch 5 der ethik, wo die unsterblichkleit behandelt wird. yoga tut’s allerdings auch.

    Spinoza konastsatierte die „herrschaft der priester“, die überall errichtet worden ist, was auf die extreme „regelungswut des alltagsleben“ auch der christlichen theologen hinweist.

    da wir in unsern regierungen cdu/csu und christliche fundamentalisten, romney ist superreicher führender mormone zm exempel, haben, ist die macht der theologen auch praktisch in keinster weise gebrochen, worauf die armen pussy riot, auch femen, mitglieder unter hohen opfern hinweisen mussten. die stark religiös motivierte israelische regierung ist schon sehr konservastiv, nicht wahr?

    sogar in fragen der parapsychologie, des paranormalen,der indisch-yogischen siddhis, des spiritismus macht sich die chritliche dominamz extrem blockierend bemerkbar. sogar extraterristisches soll sich unter diesem schutzschirm breitgemacht haben.

    ein durchgängige antiintellektualismus geht vom christentum aus.da wir umgehrt den intellktuellen, philosophen, wissenschaftlern fast alle problemlösungen verdanken, sollte diese „vekehrte welt“ doch zu ende gehen.

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