NRW-Städtebauminister Michael Groschek (SPD) schlägt in seiner Antwort auf einen Brief des Hagener Oberbürgermeisters Jörg Dehm (CDU) vor, in Absprache mit der Bezirksregierung in Arnsberg, Mittel aus der Fördermaßnahme „Soziale Stadt Wehringhausen“ durch eine Zweckbindungsänderung „umzuleiten“. Das berichtet die Hagener Lokalzeitung WPWR in ihrer gestrigen Ausgabe (nicht im Netz).
Ziel der Umleitung ist die seit der mit Steuergeldern subventionierten Verlagerung der Zwieback-Firma Brandt nach Thüringen vor zehn Jahren verbliebene Industriebrache in Westerbauer. Dehm sprach in diesem Zusammenhang von einem „mehr als bedenklichen Zustand der Liegenschaft“, der nicht nur negative Auswirkungen auf den Ortseingang, sondern auch auf die Anlieger habe.
Zur Lösung des Problems fallen Minister Groschek nur Textbausteine und Geschwurbel ein. So habe er sich laut Pressebericht mit seinem Ministerkollegen Garrelt Duin (ebenfalls SPD) darauf verständigt, „dass wir uns mit Ihnen gemeinsam für eine zukunftsorientierte Brachflächenwiedernutzung einsetzen möchten.“
Und weiter: „Ob und wie das gegebenenfalls im Kontext der Fördermöglichkeiten unserer Häuser begleitet werden kann, hängt neben den Rahmenbedingungen, die der Landeshaushalt und Ihr kommunaler Haushalt vorgeben, vor allem davon ab, ob wir uns auf ein Wiedernutzungskonzept verständigen können, das aus unserer jeweils unterschiedlichen fachlichen Perspektive als tragfähig, am Bedarf orientiert und somit nachhaltig eingeschätzt wird.“
Groschek hat also nichts im Angebot, und sein spaßiger Vorschlag, doch mal eben bewilligte Fördermittel für Wehringhausen nach Westerbauer weiterzuschieben, dürfte schon im politischen Raum zum Scheitern verurteilt sein. Die Gelder sind vom Land zweckgebunden genehmigt worden und die Maßnahme hat der Hagener Rat beschlossen; Stellenausschreibungen laufen bereits. Ob eine Umwidmung unter diesen Umständen juristisch überhaupt haltbar wäre, sei an dieser Stelle erst einmal bezweifelt.
Interessant ist eine Feststellung von OB Dehm zum Ratsbeschluss, die Brandt-Brache einer kombinierten Einzelhandels- und Gewerbenutzung zu öffnen: „Für den Grundeigentümer würde eine solche Standortentwicklung zu einem positiven Verwertungsergebnis führen, da die immensen Abriss- und Wiederaufbereitungskosten durch diese lukrative Flächenvermarktung gedeckt wären.“
Dehm kritisiert zu Recht, dass dieser Beschluss im Widerspruch sowohl zum Einzelhandelskonzept steht als auch zum erklärten Willen, das Hasper Zentrum zu stärken. Profitieren würde dagegen derjenige, der vor zehn Jahren hunderte Arbeitsplätze in Hagen abgeräumt hat: Der Brandt-Eigentümer.
20. August 2013 um 20:15 |
„Hunderte von Arbeitsplätze“?
Besagte Firma hat im Laufe von 30 Jahren, Tausende von Arbeitsplätze abgebaut!!!!!
Ein Schei..dreck war dem Adoptivsohn seine Mitarbeiter.
Mit einen anderen Rutsch wurden die Werkswohnungen mit verkauft. Auch da galten langjährige Mieter nix.
Konnten oder können immer noch, ja jetzt von Heuschrecken ihre Wohnungen als Eigentum kaufen.
Es gab mal Zeiten, da wurden die Frauen, meistens Migrantinnen, aus dem ganzen Ruhrgebiet dort per Bus zur Arbeit hin gefahren.
Das konnte man an deren Kennzeichen von DO, BO, E, DB oder DU sehen.
Zu den Blühenden Landschaften,
hier griff die Fa. Brandt Fördermittel von knapp 30 Millionen Euro ab.
Angeleiert durch EU und Bund. Der Rest kam vom Land Thüringen. Bezahlt vom Steuerzahler. Aufbau Ost!
Nach Anfangsschwierigkeiten, fabrizieren jetzt ca.
180 ArbeiterInnen, in einer 7Tage Woche, per 3Fach Schicht,
mehr Zwieback und Kekse, wie die obigen Tausende von ArbeiterInnen in Westerbauer.
Ich kenne Bäcker, die sind seit damals immer noch Arbeitslos.
Unterbrochen nur durch irgend welche Maßnahmen, wie
1 Euro-Jobs oder anderen Schwachsinn.
Aber der „Wohltäter“ von Westerbauer bekommt bestimmt die Kohle in den A.sch geschoben, wie die anderen Wohltäter,
die Erbenfamilie Quandt aus Hannover.
Wetten?!?!?!