Aktionsbündnis „Raus aus den Schulden“ fordert Hilfe bei Kredit-Tilgung
Es klingt wie ein Witz – ist aber keiner: Nach Aussage des Hagener Oberbürgermeisters Jörg Dehm könnte die Stadt ihre Kassenkredite bis zum Jahre 2592 (sic!) tilgen. Allerdings nur, wenn keine zusätzlichen Lasten von Bund und Land auf die Kommunen weitergeschoben werden und sofort Bundes- und Landeshilfen fließen würden.
Dabei ist die Volmestadt längst kein Einzelfall – auch wenn interessierte Kreise die kommunale Finanzkrise lange als selbstverschuldet dargestellt haben. Wie Hagen kämpfen viele Städte und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen seit Jahren gegen einen immer größer werdenden Schuldenberg an.
„Besonders deprimierend ist die Entwicklung der Kassenkredite. Weil in unseren strukturschwachen Städten die zugeteilten öffentlichen Mittel seit vielen Jahren nicht mehr ausreichen, um allein die uns staatlich übertragenen Aufgaben zu erfüllen, müssen wir trotz immer weiterer Sparmaßnahmen immer mehr Schulden machen. Da könnte man leicht resignieren. Aber Aufgeben kommt für uns nicht in Frage. Wir hoffen auf mehr Unterstützung durch Bund und Land“, so die Mülheimer Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld und ihr Kämmerer Uwe Bonan für das kommunale Aktionsbündnis „Raus aus den Schulden / Für die Würde unserer Städte“, dem auch die Stadt Hagen angehört.
Zum Hintergrund: Die von den Kommunen aufgenommenen Kredite zur Liquiditätssicherung sind vergleichbar mit dem „Dispo“, den Banken und Sparkassen jenen Kunden einräumen, die ihr Konto überzogen haben und von denen anzunehmen ist, dass sie bald wieder zahlungskräftig sind. Weil laut Grundgesetz der Staat – konkret über die Bundesländer – zu einer ausreichenden Finanzausstattung der Kommunen verpflichtet ist, dies jedoch seit Jahrzehnten nicht umfassend macht, bleibt notleidenden Städten und Gemeinden keine andere Wahl, als immer neue Kassenkredite aufzunehmen.
Professor Dr. Martin Junkernheinrich, einer der renommiertesten deutschen Finanzwissenschaftler, der die Situation der strukturschwachen Städte genau untersucht hat, stellt dazu fest: „Die nordrhein-westfälischen Kommunen sind weiter in der Schuldenfalle. Trotz günstiger konjunktureller Rahmenbedingungen nehmen die Kassenkredite deutlich zu.“
Um ihr dauerhaft zu entgehen, fordern die im Aktionsbündnis parteiübergreifend agierenden Städte und Kreise vor allem aus dem Ruhrgebiet und dem Bergischen Land weitere dauerhaft wirksame Finanzhilfe vom Land Nordrhein-Westfalen zusätzlich zum Stärkungspakt Stadtfinanzen und vom Bund zusätzlich zu der versprochenen Entlastung von Sozialausgaben zur Grundsicherung im Alter, die in den vergangenen Jahren – eigentlich eine rein staatliche Aufgabe – vorwiegend von den Städten und Gemeinden geschultert wurde.
Obwohl die Befürchtungen des Aktionsbündnisses derzeit ganz und gar nicht zu den öffentlichen Berichten über die positive konjunkturelle Entwicklung in Deutschland mit teilweise üppig fließenden Steuermehreinnahmen passen, belegt die Entwicklung der Kassenkredite, dass die Kluft zwischen Städten, denen es finanziell gut, und anderen, denen es finanziell schlecht geht, immer tiefer wird. Konkret: Vor elf Jahren, also 2002, betrug die Summe der Kassenkredite in den Städten des Aktionsbündnisses im Schnitt pro Einwohner 490 Euro, Ende vergangenen Jahres waren es 2463 Euro.
„In Hagen war und ist dies Situation vergleichsweise noch dramatischer“, verweist Oberbürgermeister Jörg Dehm auf die Tatsache, dass die Summe der Kassenkredite in der Volmestadt Ende 2002 im Schnitt pro Einwohner bei gut 800 Euro lag und Ende vergangenen Jahres bereits rund 5860 Euro betrug.
Und diese roten Zahlen werden ungeachtet eigener Konsolidierungsmaßnahmen immer dramatischer wie OB Dehm klarstellt: „Gesetz den Fall, die strukturschwachen Kommunen im Aktionsbündnis würden dank dauerhafter Bundes- und Landeshilfe ab sofort keine Schulden mehr machen müssen und mit zehn Euro pro Einwohner und Jahr ihre Kassenkredite abzahlen können, dauerte die hypothetische Tilgungszeit 246 Jahre, also bis 2259. Isoliert für die Stadt Hagen betrachtet wären es sogar rund 580 Jahre, also bis zum Jahre 2592!“
17. August 2013 um 17:13 |
wie immer muss aufgepasst werden, das die „gebenden“ staatlichen stellen nicht in fortsetzung eines imaginären „äquivalenzprinzipes“ ansprüche über die macht über die stadt „durchsetzten“, was der sinn der schuldenfalle von bund und land ist. richtig, so eine schuldengfalensituationkommt oh ne „politisvhrn willen“ nicht zustsnde. leisde ist statt „steigerung des volkswohls“ „üble msachrnschsaft“, hauprtsächlich macht übdrer die „Pfründe“ aller art, sdie „stanbdardeinstellung“ in der politik.
meine rechte hand hat doch glatt meinen linken fuss versucht zu amputiueren (um mal ein kräftiges bild für schuldenfalle im staats“organismus““ zu benutzen).