„OB Dehm ohne jedes Verständnis für Schließung der WR-Redaktion“

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Unter dieser Überschrift veröffentlichte die Pressestelle der Stadt gestern eine Mitteilung, die praktisch die Position von DGB und GRÜNEN übernimmt:

Mit Verständnislosigkeit hat Hagens Oberbürgermeister Jörg Dehm auf die Ankündigung der WAZ-Gruppe reagiert, die gesamte Redaktion der Westfälischen Rundschau zu schließen und 120 festangestellte Redakteurinnen und Redakteure sowie eine Vielzahl freier Mitarbeiter in eine ungewisse berufliche Zukunft zu entlassen. OB Dehm: „Dieser gravierende Einschnitt in das Leben so vieler Menschen und ihrer Familien und Angehörigen ist dramatisch; ihnen allen gehört in dieser Situation mein ganzes Mitgefühl. Darüber hinaus ist insbesondere auch das Ende für die Redaktion der WR in Hagen ein irreparabeler Schaden für den Meinungsbildungsprozess in unserer Stadt. Eine Großstadt wie Hagen braucht eine differenzierte Berichterstattung in unterschiedlich geprägten Tageszeitungen. Mit dem jetzt eingeschlagenen Weg seitens der WAZ-Gruppe kann davon keine Rede mehr sein. Ich habe hier in Bezug auf die Verantwortung der Medienkonzerne ein grundlegend anderes Demokratie-Verständnis!“

Nicht nur das. Dehm lässt auch auf die entsprechenden Aktionen von Journalistenverbänden und Gewerkschaften hinweisen und auf die überwiegend fehlende Berichterstattung darüber:

Da nur sehr spärlich über laufende Solidaritätsaktionen für die WR-Mitarbeiter berichtet wird, weisen wir auf diesem Wege darauf hin, dass am Samstag, 19. Januar, ab 11 Uhr eine Kundgebung vor dem Rundschau-Haus in Dortmund, Brüderweg 9, für den Erhalt der Westfälischen Rundschau stattfindet. Die Abschlusskundgebung folgt danach auf dem Alten Markt. Bereits am Donnerstag (17. Januar) fand eine spontane Kundgebung in Hagen vor dem DGB-Haus an der Körnerstraße statt. Einen Beitrag hierzu finden Sie auf der Internetseite von Radio Hagen

Da mag sich der unbefangene Leser fragen, was denn da vorgehe. Wieso sich ein führender CDU-Mann so vehement für eine SPD-nahe Zeitung einsetzt, an der die Partei bis heute noch ca. 13 Prozent der Anteile hält.

Die Antwort ist einfach: Der profilierteste Kritiker Dehms in der Hagener Presselandschaft, Martin Weiske, arbeitet für die Westfalenpost, ein Blatt, das traditionell der CDU verbunden ist. Also greift an dieser Stelle wohl das alte Motto aller Machtstrategen: Der Feind meines Feindes ist mein Freund.

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