Das hatte sich der Hagener Oberbürgermeister Jörg Dehm wohl anders vorgestellt. Abzüglich der anwesenden Verwaltungsvertreter und einiger weniger Gremien-Politiker fanden sich nur gut 30 Unverdrossene ein, um sich am Mittwochabend in der Aula des Ricarda-Huch-Gymnasiums von Dehm und Stadtkämmerer Christoph Gerbersmann auf neue Kürzungen im städtischen Haushalt einschwören zu lassen.
Bei einer thematisch ähnlich ausgerichteten Vortragsreihe im vergangenen Jahr waren immerhin bei fünf Veranstaltungen in den Stadtbezirken noch insgesamt ca. 1.000 Menschen zusammengekommen. Die durften damals ihre Meinung kundtun, indem sie die von der Verwaltung auf Stellwänden aufgelisteten Einzelmaßnahmen mit farbigen Punkten bewerteten – grün stand für Zustimmung, rot für Ablehnung.
Zum Verdruss der Stadtspitze pappten die Hagener die Punkte aber nicht so, wie sie wohl sollten und lehnten die meisten Ideen aus dem Hause Dehm ab. Diese Unbotmäßigkeit der Bürgerschaft konnte sich das Rathaus natürlich nicht bieten lassen. Was im Vorfeld als Mitwirkung verkauft wurde, verschwand nachher ziemlich schnell in der Versenkung. Konsequenterweise gab es bei der Dehm-Show am Mittwoch auch keine Stelltafeln mehr und keine bunten Punkte.
Und eben auch (fast) keine Hagener. Am Wetter kann es jedenfalls nicht gelegen haben, die Gewitter vom Nachmittag waren längst weitergezogen. Bleibt die naheliegende Schlussfolgerung, das viele Bürger dieser Stadt doch nicht ganz so blöd sind und derartige Spielchen durchschauen.
Für den OhneBürgerMeister war trotzdem alles prima: „Es hat sich wieder einmal gezeigt, dass es der richtige Weg ist, direkt und offen mit den Bürgerinnen und Bürgern zu reden und ihnen Gelegenheit zu geben, ihr Ideen, Anregungen und Bedenken zum HSP zu äußern.“
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