Soziale Gerechtigkeit und Teilhabe für alle Menschen

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Gemeinsame Erklärung des DGB, des Dekanats der katholischen Kirche und des evangelischen Kirchenkreises in Hagen

Das Jahr 2011 neigt sich dem Ende. In der Zeit vor Weihnachten Grund für einen Rückblick und für die Formulierung von Wünschen für das kommende Jahr 2012. Gemeinsam schauen wir auf ein bewegtes Jahr zurück. Ein Jahr aufregender Entwicklungen und schwieriger Entscheidungen.

Große Ereignisse haben das Jahr geprägt. Die schreckliche Katastrophe in Fukushima und die Turbulenzen um die Finanz- und Bankenpolitik, die offenen Fragen zur aktuellen und künftigen Bedeutung des Euros als gemeinsame Währung und deren Bedeutung für das Leben und Arbeiten der Menschen haben die Schlagzeilen stark bestimmt. Auch für uns waren dies bewegende und zum Teil existenzielle Fragen.

Wir begrüßen die Festlegungen zum Ausstieg aus der lebensbedrohlichen Atomenergie und wünschen uns eine konsequente Einhaltung der beschriebenen Wege. Angesichts der vielen Fragen um die Währungs- und Wirtschaftsentwicklung ist für uns von besonderer Wichtigkeit Wege zu eröffnen, die gute und sozialgerechte Perspektiven für die Menschen in allen Ländern ermöglichen und sichern.

Das vergangene Jahr war von den schwierigen welt- und europapolitischen Entwicklungen geprägt und hat auch seine Spuren im eigenen Land und in der eigenen Stadt hinterlassen. Vor allem neue Unsicherheiten haben sich herausgebildet. Die so genannte Euro-Krise ist ein zentrales Element dieser Verunsicherungen. Schlägt sie auf die sich positiv entwickelnde Erholung der deutschen Wirtschaft durch, wird sie benutzt, um die sozialen Rahmenbedingungen für die Menschen infrage zu stellen?

Unter den beschriebenen großen Herausforderungen werden wir die konkreten Bedingungen für die Menschen in unserer Stadt nicht aus dem Blick verlieren. Immer noch leben viele Menschen unter sehr schwierigen Bedingungen in Armut oder sind von Armut und deren Auswirkungen bedroht. Ihnen Wege zur Teilhabe zu ebnen, sie mitzunehmen in eine bessere Zukunft war und ist eine große Herausforderung, der wir uns auch weiterhin stellen werden.

Mit Enttäuschung haben wir den Beschluss des Hagener Rates zur Kenntnis genommen, in unserer Stadt kein Sozialticket einzuführen. Für uns keine gute Entscheidung, weil sie die Möglichkeiten zur Verbesserung der Teilhabe und Mobilität für die betroffenen Menschen nicht aufgegriffen hat.

Es schmerzt uns aus christlicher und gewerkschaftlicher Sicht, dass sich die Schere zwischen Reich und Arm immer weiter öffnet und immer mehr Menschen unter immer schwierigeren Bedingungen ihr Leben organisieren müssen. Wir wünschen uns eine Umkehr dieser Entwicklung.

Wir wollen das das Verhältnis zwischen Kapital und Arbeit an den Erfordernissen einer sozialgerechten Gesellschaft ausgerichtet wird – das allen Menschen eine Zukunft mit guter Arbeit, guter Bildung und einem gutem Leben gewährleistet wird. Wir wollen in einer Gesellschaft leben die allen Würde und Sicherheit bietet und niemanden außen vor lässt – dafür treten wir gemeinsam ein.

Wir werden auch 2012 dazu unsere Stimme erheben und gemeinsam mit allen Interessierten nach guten Lösungen suchen. Für die kommenden Tage und Wochen wünschen wir allen Menschen in unserer Stadt ein wenig Zeit für Besinnung und Erholung von den täglichen Turbulenzen.

Wir wünschen allen ein schönes Weihnachtsfest und einen guten Übergang in ein gesundes und gutes neues Jahr.

Bernd Becker, Superintendent Ev. Kirchenkreis Hagen
Jochen Marquardt, Kreisvorsitzender DGB Hagen
Dieter Osthus, Dechant Dekanat Hagen-Witten

2 Antworten to “Soziale Gerechtigkeit und Teilhabe für alle Menschen”

  1. Pjotr Says:

    Die zwei Pharisäer und der Gutgläubige
    Becker steht für einen der größten Arbeitgeber in Deutschland, das Diakonische Werk.
    Im Namen Gottes schließen diese Christenmenschen grundsätzlich nur noch auf zwei Jahre befristete Arbeitsverträge mit neuen Mitarbeiter/innen ab.
    Osthus spielte bei der Abwicklung des Schutzengelkinderheimes in Hagen – Eilpe eine tragende Rolle.
    Der Millionen-Erlös aus dem Verkauf des heimeigenen Grundstücks erschien ihm offensichtlich christlicher als die Verhinderung der vielen menschlichen Krisen, die die Schließung der Traditionseinrichtung auslöste.
    Marquardt, der bei kritischer Betrachtung noch der glaubwürdigste Vertreter in diesem Trio zu sein scheint, sollte nicht zuletzt angesichts des Substanzverlustes der Gewerkschaften infolge von deren Anbiederung an den neoliberalen Gas-Gerd wachsam und nicht zu gutgläubig sein.
    Wie heißt es doch so schön in dem vielleicht wichtigsten Song von R. Mey „Sei wachsam“:
    „Der Minister nimmt flüsternd den Bischof beim Arm:
    Halt du sie dumm, ich halt sie arm! “

    Gutes Neues!
    Pjotr

  2. Allan Quatermain Says:

    Die drei Weisen aus den Morgenland, …….

    Das sich der oberste Gewerkschafter herabläßt, mit 2 der größen Verbrecher an Arbeitnehmerrechte hier zusammen arbeitet,
    will nicht in meine Birne.

    Die Kirche duldet keine Arbeitnehmerrechte in ihren Umkreis!
    Es gibt keine Personal,- oder Betriebsräte bei den Christlichen Arbeitgebern!
    Die Mitarbeitervertretungen, die die Kirchlichen Arbeitgeber dulden, sind Zahnlos.

    Der Christliche Tarifvertrag liegt ca. 20 Prozent unter den Tarifverträgen Öffentlicher Arbeitgeber.
    Die Arbeitnehmer werden immer mehr ausgesourst und werden zu noch niedrigenen Löhnen bei diesen Zeitarbeitsfirmen wieder weiter beschäftigt. Von Schlecker lernen, heißt Siegen lernen.
    Die Quote an Festangestellte sinkt immer mehr, zu Gunsten von Zeitverträgen.
    Würde! Sicherheit! Sozialgerecht!
    Na klar, aber nicht bei den Kirchen als AG.
    Sogar die DGB – Angestellten mussten ihren eigenen Rechtschutz in eigener Sache bemühen!

    Die gleichen Kirchen fördern die 1 Euro-Jobbs und beschäftigen immer mehr 400 Euro-Jober.
    Viele Angestellte der Kirchen sind gezwungen, sich bei den
    Tafeln, die größenteils auch in Kirchlicher Trägerschaft sind,
    mit Lebensmittel, einzudecken.
    Da der Lohn für den Monat zu kurz ist.

    Schon mal überlegt, warum so viele Mitglieder die Kirche und die Gewerkschaften verlassen?
    Vor genau 12 Monaten hatte ich noch gedacht, der oberste DGB-Fuzzi hätte sich vertan, dass er mit den schlimmsten Arbeitgebern hier sich zusammengetan hatte.
    Eure Erklärung ist ein Pamphlet und Verarschung jedes
    Arbeitnehmers!!!

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