Auch Hagen spricht sich gegen Outlet-Center in Werl aus

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Ein Factory-Outlet-Center (FOC) in der Umgebung von Werl würde dem Einzelhandel in den umliegenden Innenstädten der gesamten Region massiv schaden. Darüber herrschte Einigkeit bei den Bürgermeistern und Vertretern aus 20 Städten der Region, die sich am Montag, 28. November, auf Initiative des Hammer Oberbürgermeisters Thomas Hunsteger-Petermann in Hamm trafen.

Die gemeinsame Erklärung gegen die Ansiedlung des FOC auf der grünen Wiese unterzeichneten Ahlen, Arnsberg, Bergkamen, Bönen, Dortmund, Hagen, Hamm, Iserlohn, Kamen, Lippstadt, Lünen, Menden, Meschede, Paderborn, Schwerte, Soest, Sundern, Unna, Warstein und Werne. Darin heißt es: „Wir fordern die Stadt Werl auf, die Grenzen ihrer kommunalen Planungshoheit anzuerkennen, die dort liegen, wo sie eindeutig zu Lasten der Nachbarn gehen, und die Planungen für ein FOC mit seinen nicht zu prognostizierenden Risiken für die Innenstädte einer ganzen Region einzustellen.“ Überdies wird der Regionalrat der Bezirksregierung aufgefordert, kein regionalplanerisches Verfahren mit der Zielsetzung der Ausweisung einer Fläche für ein FOC in Werl einzuleiten. Die „Hammer Erklärung“ wird an die Bezirksregierungen Arnsberg und Münster sowie an den Regionalverband Ruhr und die Staatskanzlei gesendet. Auch die Stadt Werl erhält die Erklärung.

Über das Vorgehen der Stadt Werl herrschte bei der Besprechung Unverständnis: Seit vielen Jahren seien viele Millionen an Steuergeldern investiert worden, um die Lebendigkeit und Attraktivität der Innenstädte zu erhalten bzw. zu verbessern. Überdies habe man – unter Einbeziehung der Stadt Werl – zum Schutz der Innenstädte das Regionale Einzelhandelskonzept „Östliches Ruhrgebiet und angrenzende Bereiche“ beschlossen. Unter anderen die Städte Lünen, Hagen, Hamm hätten in der Vergangenheit im Sinne dieses Konsenses auf die ursprünglich geplante Ansiedlung eines Factory-Outlet-Centers verzichtet (in Hagen auf dem Brandt-Areal in Westerbauer). Die Stadt Werl verstoße nun eindeutig gegen die vereinbarten Spielregeln, hieß es in der Besprechung im Hammer Rathaus.

„Es darf nicht sein, dass Factory-Outlet-Center auf der grünen Wiese die Nachfrage nach den wichtigsten Leitsortimenten, wie Bekleidung und Schuhen, aus den Innenstädten abziehen – und deren Lebendigkeit zerstören“, betonte Oberbürgermeister Hunsteger-Petermann in Übereinstimmung mit den Bürgermeistern aus der Region. Der Handel gehört neben Kultur und Bildung, Begegnung und Gastronomie, Arbeiten und Wohnen zu den Kernbausteinen des städtischen Lebens. Gegen die Ansiedlung auf der grünen Wiese will man sich daher mit allen rechtlichen und politischen Mitteln wehren.

Hammer Erklärung (PDF-Dokument)

3 Antworten to “Auch Hagen spricht sich gegen Outlet-Center in Werl aus”

  1. kerstin Says:

    Finde ich unmöglich wie sich die Stadt Hagen verhält.
    Nur weil die Ihre Pläne auf den Müll geworfen haben, können Sie doch nicht von anderen Städten verlangen, dass die dies auch tun werden.Also, Stadt Werl, kämpft weiter!!!

  2. BobSponge Says:

    Sehe das wohl ähnlich wie „Kerstin“… Eigentlich ist es ein Witz was da immer gleich losgetreten wird. Die Bürger der betroffenen Städte stehen dem ganzen meist positiv gegenüber und erkennen die Vorteile. Das was die Nachbargemeinden, egal wo ein Outlet errichtet werden soll, als Argumente gegen ein Outlet vorbringen wirkt oft recht albern und konstruiert. Ein Musterbeispiel wie verquer da alles abläuft ist auch das in Remscheid an der Blume geplante Outlet. Selbst ein Volksentscheid hat sich schon dafür ausgesprochen, doch geklärt scheint nichts…

  3. Allan Quatermain Says:

    Es werden, so wie es aussieht, 2 FOC, jeweils in Remscheid und Ochtrup/Münsterland gebaut? Da können noch soviele scheinheilige Unterschriften unter dieser „Hammer Erklärung“ nichts daran ändern.
    Die anderen OB sind wohl sauer, dass die Investoren sie nicht berücksichtigt haben?

    Ist ja auch ein wenig weit, immer zum Niederrhein Richtung Holland zu düsen. Obwohl Ochtrup und Reermond/NL ja auch nicht weit aus ein ander liegen.
    Wie scheinheilig unsere Kommunalpolitiker sind, kann man daran ersehen, dass das Centro in Oberhausen eine weitere Verkaufsfläche von 80.000m² bekommen wird. Und da meckert keiner dagegen.
    Ist ja nur ein Investor aus Großbritannien.

    Auch keiner der OB ist dagegen, dass immer mehr Möbelhäuser zb. in Duisburg, Wuppertal, Hagen, Dortmund, etc. entstehen.
    Es handelt sich auch hier nicht um kleine Flächen, die zugebaut werden.
    Das hat meines Wissen nicht so sehr mit der Ausstellungsfläche zu tun, sondern mehr mit den Gewinnmargen zwischen Einkauf und Verkauf an die Verbraucher. 400 Prozent Gewinn sollen es bei vielen sein.
    Da kann man sich auch Vollzeitmitarbeiter nicht mehr leisten.
    Entweder 400 EURO-Jobber oder Leutchen auf Abruf werden in den Stellenanzeigen dieser Möbelhäuser gesucht.

    Um aber zu der „Hammer Erklärung“ und seinen Unterzeichnern zurück zukehren. Das Land NRW sucht in 5 Städte oder Gemeinden Flächen für die Errichtung jeweils einer Klinik für Forensik.
    Lt. dem Ministerium der Gesundheit und Justiz des Land NRW ,
    haben bis gestern alle angefragten Städte dankend abgelehnt.

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