Zeitgenössische Kunst aus der Sammlung der ALTANA Kulturstiftung
20. November 2011 – 5. Februar 2012
Das Thema Natur hat hohe Aktualität in der zeitgenössischen Kunst – bekannte Künstlerinnen und Künstler wie Georg Baselitz, Alex Katz, Anselm Kiefer, Per Kirkeby, Robert Longo und Markus Lüpertz weisen durch ihre Arbeiten darauf hin und spiegeln doch nur einen kleinen Ausschnitt des Facettenreichtums der ungefähr 150 Arbeiten in der Ausstellung des Osthaus Museums.
Sie stammen aus der Kunstsammlung der ALTANA Kulturstiftung in Bad Homburg. Dort sind etwa 600 Werke zeitgenössischer internationaler Kunst zu einem einmaligen Sammlungsprofil vereint, welches die Natur in einem weiten, Kreatur und Schöpfung umfassenden Sinne erfasst.
Die Art der künstlerischen Annäherung an das Thema Natur ist dabei vielfältig und individuell, sie findet in allen künstlerischen Techniken statt. Dabei treffen verschiedene Vorstellungen von Natur aufeinander: poetische, medial vermittelte, existenzielle. Das Interesse an ökologischen Aspekten verbindet sich mit ästhetischen Fragestellungen.
Mit dieser Vielschichtigkeit weist die Ausstellung auf die umfassende Bedeutung der Natur hin und macht unsere Verantwortung für sie bewusst. Zugleich bleiben die Kunstwerke trotz ihrer individuellen Fokussierung auf das gemeinsame Thema Natur Ausdruck der Reflexion des Menschen über seinen Ursprung und seine Stellung in der Welt.
Kunst und Natur, in der Gegenüberstellung und in der gegenseitigen Durchdringung, spielen für die Geschichte des Hagener Museums eine besondere Rolle. Als Karl Ernst Osthaus hier ab dem Jahr 1897 ein Museum plante, wollte er diesem Haus zunächst einen naturwissenschaftlichen Schwerpunkt geben.
Dass dann das 1902 in Hagen gegründete Folkwang Museum als europaweit erstesMuseum für zeitgenössische Kunst berühmt wurde, ist nicht zuletzt dem Einfluss des belgischen Künstlers Henry van de Velde zu verdanken. Seine am Jugendstil orientierte Innenraumgestaltung lässt den älteren Bauteil des Osthaus Museums bis heute zu einem außergewöhnlichen Erlebnisraum werden.
Der Bauherr Osthaus und der Künstler van de Velde begriffen das Museum als „lebendigen Organismus“, und parallel zu den viel diskutierten Ausstellungen zeitgenössischer Künstler wie van Gogh, Edvard Munch, oder Ernst Ludwig Kirchner wurde im Souterrain des Hauses ab 1903 die naturwissenschaftliche Sammlung mit 45.000 Käfern und 7000 Schmetterlingen gezeigt.
Parallel zur Ausstellung „Natur – zeitgenössische Kunst aus der Sammlung der ALTANA Kulturstiftung“ zeigt das Junge Museum Werke aus der Sammlung des Osthaus Museums, die sich mit dem Thema Natur beschäftigen. Kernstück der Ausstellung ist die im Jungen Museum fest installierte Arbeit „natural relations“ von herman de vries.
Darüber hinaus werden weitere Werke des Künstlers zu sehen sein, unter anderem eine Auswahl von Ausreibungen, die herman de vries aus Erde fertigte, welche er auf der ganzen Welt zusammentrug. Arbeiten von Timm Ulrichs, Sotirakis Charalambou, Helmut Dirnaicher und Dieter Villinger ergänzen die Ausstellung.
Gemeinsam mit der ALTANA Kulturstiftung ist ein Mitmach-Programm entstanden, das insbesondere Schulklassen anspricht.
Infos: Osthaus-Museum
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