„Energie – Klima – Umwelt – Eine Veranstaltung für Interessierte und die, die es werden müssen“ nennt der Hagener SPD-Bundestagsabgeordnete René Röspel eine Reihe von Vorträgen, zu denen er zusammen mit der FernUniversität Hagen und dem „Interdisziplinären Fernstudium Umweltwissenschaften“ (infernum) im Laufe des Jahres namhafte Wissenschaftler einlädt. Beim nächsten Vortrag am Donnerstag, dem 13. Oktober, um 19 Uhr, spricht Prof. Ernst Ulrich von Weizsäcker über „Energieproduktivität verfünffachen: Das ist technisch drin und befreit uns von Atom und Kohle“.
Die Zeit der Atomkraft in Deutschland läuft ab, die Entscheidungen sind gefallen. Weit über den Atomausstieg hinaus geht es jetzt bei der verantwortungsbewussten Gestaltung eines neuen Energiezeitalters nicht nur um die Bekämpfung des Klimawandels, sondern auch um die soziale und wirtschaftliche Zukunft.
Ernst-Ulrich von Weizsäcker, Gründer des Wuppertal Instituts und Mitglied des Club of Rome, setzt sich seit Jahren für Klimaschutz und Nachhaltigkeit ein. Seine Kernaussagen zur Energieeffizienz (Faktor fünf – fünfmal so viel Wohlstand aus einer Kilowattstunde) und zur „Energieangebotspolitik von gestern“ vertritt er bei seinem Hagener Vortrag.
Vortrag und Diskussion finden in der in der Mensa der FernUni, Universitätsstraße 25, statt.
Der Eintritt ist frei. René Röspel bittet aber um Anmeldung hier auf der Homepage oder unter Telefon 0 23 31 / 91 94 58.
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Städtetag, Gemeindebund und VKU fordern Unterstützung für die Kraft-Wärme-Kopplung
Der aus energiewirtschaftlichen und klimaschutzpolitischen Gründen erwünschte Ausbau von Anlagen zur Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) braucht weiterhin deutliche politische Unterstützung durch die Bundesregierung. Das fordern der Deutsche Städtetag, der Deutsche Städte- und Gemeindebund sowie der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) in einem Positionspapier zur KWK. „Die Stadtwerke und ihre Eigentümer benötigen schnell Klarheit über die Bedingungen einer umfassenden Novelle des KWK-Gesetzes“, so die drei Verbände-Hauptgeschäftsführer Dr. Stephan Articus, Dr. Gerd Landsberg und Hans-Joachim Reck (VKU).
Mit dem Kraft-Wärme-Kopplung-Gesetz (KWKG) haben Bundestag und Bundesrat bereits 2008 das Ziel gesetzt, dass der Anteil des KWK-Stroms an der gesamten Elektrizitätserzeugung in Deutschland bis 2020 auf 25 Prozent gesteigert und damit zusätzlich 20 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden sollen. Ebenso wurde im Energiekonzept und der Energiewende die besondere Bedeutung der KWK in einer nachhaltigen Energielandschaft unterstrichen.
„Nun müssen aber zügig entsprechende Rahmenbedingungen gesetzt werden“, so Articus. „Die Bundesregierung hat die Energiewende beschlossen. Um sie nachhaltig voranzubringen, sollte die angekündigte KWKG-Novelle schnell auf den Weg gebracht werden. Die Städte und ihre Stadtwerke haben sich bereits in der Vergangenheit für Klimaschutz und bezahlbare Energieversorgung eingesetzt – unter anderem mit KWK. Damit das auch in Zukunft so bleibt, benötigen Städte und Stadtwerke Planungssicherheit, um weiter zu investieren.“
Durch ihre hohen Effizienzgrade leistet die KWK bereits heute einen maßgeblichen Beitrag zur CO2-Einsparung. Allein durch die gekoppelte Erzeugung von Strom und Wärme konnten die deutschen Stadtwerke in 2009 rund 9,8 Millionen Tonnen CO2 einsparen. Landsberg: „KWK-Anlagen sind mit Wirkungsgraden von bis zu 90 Prozent die effizienteste Energieerzeugungstechnologie. Und sie sind ein hervorragender Türöffner für die Nutzung erneuerbarer Energien, da sie flexibel hinsichtlich der einsetzbaren Brennstoffe sind. Wir haben in Deutschland sehr gute Erfahrungen mit KWK-Anlagen gemacht.“ VKU-Hauptgeschäftsführer Reck ergänzt: „„Langfristig wirkt sich die hohe Effizienz von KWK-Anlagen positiv auf deren Wirtschaftlichkeit aus. Mittelfristig benötigt die komplexe Technik aber eine weitere Förderung.“
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