Statt Fachkräftemangel beklagen – Verantwortung übernehmen: Ausbilden – Qualifizieren und gute Arbeit schaffen

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Für den Hagener DGB ist die Debatte um den Fachkräftemangel eine Gespensterdebatte. Dabei stellt er keineswegs infrage, dass es in einzelnen Branchen und Betrieben zu Engpässen bei der Suche nach geeigneten Beschäftigten kommen kann und auch kommt. „Ein solche Entwicklung ist keineswegs neu und wenig überraschend – sie ist in erster Linie einer fehlenden Personalplanung und nicht zuletzt fehlender Aus- und Weiterbildung geschuldet“, meint der Hagener DGB-Kreisvorsitzende Jochen Marquardt.

Dem Lamento aus Wirtschaft und schwarz-gelber Politik hält die Gewerkschaft entgegen, dass es wenig überzeugend ist sich jahrelang der Erkenntnis zu verschließen, dass hunderttausende junge Menschen keine Ausbildungsplätze bekamen, dass die finanziellen Mittel für Qualifikationen der Bundesagentur für Arbeit bei den Erwerbslosen immer weniger in die Ausbildung zu qualifizierten Fachkräften geflossen sind.

Auch in Hagen ist das Verhältnis von suchenden Jugendlichen und dem Angebot von Lehrstellen immer noch völlig unzureichend. Während in der aktuellen Diskussion die Anwerbung von ausländischen Fachkräften propagiert wird, bleibt die Zahl von ausländischen jungen Menschen in den Statistiken der Agentur für Arbeit weiterhin besonders hoch.

Wer tatsächlich etwas tun will, der muss massiv in Ausbildung und Qualifikation investieren. Wer einen Fachkräftemangel formuliert, ist dringend gefordert fachlich qualifizierte Daten zu benennen. Einer Studie des DIW aus 2010 ist zu entnehmen, dass es bei der Beweisführung  bis auf wenige Bereiche an den erforderlich realen Daten fehlt.

Begrüßenswert ist die Initiative des NRW-Ministeriums ein Programm zur Fachkräftesicherung aufzulegen. „Diese Idee“, so Marquardt“, „findet unsere Unterstützung. Interessant dabei vor allem, dass am Beginn ein umfangreiches Monitoring stehen soll, dass die reale Lage ermitteln soll.“

Mit besonderem Interesse wartet der Hagener DGB auch auf die Antwort der Partner im Berufsbildungsausschuss der SIHK in der kommenden Woche. Für die Sitzung hat die Gewerkschaftsbank eine gemeinsame Initiative in der Region zur Schaffung von Ausbildungsplätzen auf die Tagesordnung gebracht.

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