„Die geplante Kürzung der Lohnfortzahlung ist schon eine brutale Dreistigkeit“, erklärt Gerd Homm, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen (AfA) in der SPD im Unterbezirk Hagen. Dass einige Politiker und Wirtschaftsvertreter den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern Faulheit und Simulation vorwerfen, sei an Frechheit nicht zu überbieten, so Homm weiter.
Denn das Gegenteil sei der Fall, seitdem Beschäftigte immer weniger durch Gesetze geschützt seien. „Vor allem, seitdem die Löhne tendenziell immer mehr fallen und die Arbeitnehmerrechte und der Kündigungsschutz von neo-liberalen Regierungen immer mehr aufgeweicht wurden, schleppen sich Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer lieber zum Dienst oder zur Arbeit, obwohl sie definitiv ins Bett gehören“, so Homm. Zu groß sei die Angst, entlassen zu werden, den Kolleginnen und Kollegen noch mehr Arbeit aufzubürden oder als faul abgestempelt zu werden.
„Es kommt nicht von ungefähr, dass die Zahl der psychisch Kranken Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen ist“, so der AfA-Vorsitzende weiter. Durch Arbeitsverdichtungen (mehr Arbeit für den gleichen oder gar für weniger Lohn) sei der Druck immer größer geworden. Homm: „Und nun will man dem „einfachen“ Arbeiter und Angestellten zum Dank wieder Karenstage aufs Auge drücken. Das Gehalt oder der Lohn soll erst ab dem zweiten oder dritten Tag gezahlt werden. Aber bestimmt wird man für Manager und Wirtschaftsbosse eine Ausnahme finden.“
Gerd Homm fordert deshalb, dass die durch Gewerkschaften und Arbeitnehmer lang erkämpfte Lohnfortzahlung ab dem ersten Tag erhalten bleibt.
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