Der Chefredakteur der Hagener Westfalenpost, Bodo Zapp, verabschiedet sich Ende Januar in den Ruhestand (wir berichteten). Wie der Mediendienst „Kress-Report“ in seiner Online-Ausgabe meldet, wird es für Zapp aber keine ausladende Feier geben.
Eine ursprünglich vorgesehene Abschiedsfete für Zapp wurde wegen angeblich „betrieblicher Belange“ abgesagt. Der scheidende Chefredakteur feiert jetzt im kleineren Rahmen seinen 67. Geburtstag mit den Kollegen. Also ein eher kleiner „Zapp“fenstreich für Zapp, der zuletzt vornehmlich dafür gesorgt hatte, bei Interviewfotos immer gut platziert groß im Bild zu erscheinen, anstatt bei diesen Gelegenheiten kritische Fragen zu stellen.
Die WP hatte nach den Umstrukturierungen innerhalb des WAZ-Konzerns, die mit dem Abbau jeder dritten der Redakteurstellen verbunden waren, eine Sonderrolle als „Heimatblättchen“ eingenommen, mit einem Drittel weniger Etat im Vergleich zu den übrigen Ruhrgebietspublikationen der WAZ-Gruppe und war mit einer eigenen Zentralredaktion außerhalb der „Content Desk“ genannten gemeinsamen Essener Zentralredaktion der WAZ-Blätter angesiedelt.
Das soll jetzt nach Auffassung von Stefan Kläsener, 46, geändert werden. Der designierte Chefredakteur hat nach Angaben des „Kress-Reports“ ein Konzept entwickelt, das der „Stärkung der lokalen und regionalen Berichterstattung“ dienen soll, zugleich aber den Anschluss der Zeitung an den Content Desk der Gruppe in Essen vorsieht.
Ob sich mit diesen Umstrukturierungen die journalistische Qualität der Westfalenpost nachhaltig verbessern wird, oder ob die Änderungen auf eine Ausweitung der Schützenfest-Berichterstattung hinauslaufen wird, bleibt abzuwarten.
Wenn man die letzten Jahrzehnte dieses Blattes Revue passieren lässt, erscheinen die Aussichten auf eine mögliche positive Entwicklung speziell der Hagener Zeitungslandschaft eher mager.
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