Es ist ruhig hier am Rande der Innenstadt. Noch. Denn am Montag wird die Idylle getrübt. Dann kreisen die Kettensägen an der Stadtgartenallee. 90 Bäume müssen gefällt werden, da sie nicht mehr standsicher sind. (…)
Eine Maßnahme, die bei vielen Hagenern keine Begeisterungsstürme auslöst, an der aber aus Sicht der Experten vom Forstamt kein Weg vorbei führt: „Auf die Bäume wirken massive Stressfaktoren ein“, so Boecker, „das Salz, das auch dieser Tage wieder gestreut wird, ändert die Bodenstruktur massiv. Besonders Linden, die hier einst in einer Art Allee gepflanzt worden sind, verkraften das kaum.“ Die Standsicherheit ist gefährdet. An Straßen droht Gefahr.
Quelle: DerWesten
Anmerkung: Die Salzsteuerei ist in Hagen gemäß Satzung über die Straßenreinigung aus gutem Grund untersagt. In § 3 Abs. 2 heißt es ausdrücklich: „Zum Bestreuen der Gehwege sind abstumpfende Mittel (z.B. Granulat, Sand u.ä.) zu verwenden. Die Verwendung von Streusalz und anderen auftauenden Stoffen ist verboten. Streusalz und andere auftauende Stoffe dürfen nur in klimatischen Ausnahmefällen (z.B. bei überfrierender Nässe, Eisregen u.ä.) sowie auf Treppen und steilen Wegen gebraucht werden, wenn abstumpfende Mittel allein die Verkehrssicherheit nicht gewährleisten können. Dabei dürfen Baumscheiben und begrünte Flächen nicht mit Salz bestreut, salzhaltiger Schnee darf auf ihnen nicht abgelagert werden.“
Auch mit den Hagener Heiligen Kühen in Form parkender Fahrzeuge wird schon wenige Kilometer ganz anders umgegangen. So ist es in Schwelm seit Jahrzehnten üblich, daß beispielsweise an Tagen, an denen die Straße gekehrt wird, dort Halteverbot herrscht.
In Hagen holzt die Verwaltung lieber im großen Stil Bäume ab. Die Rückendeckung durch die dumpfe Ratsmehrheit dürfte ihr dabei sicher sein.
Nicht umsonst haben diese Leute auch schon die Baumschutzsatzung gestrichen und Politdarsteller wie der gescheiterte OB-Kandidat der SPD, Jochen Weber, hatte nichts besseres zu tun, als in seiner Zeit als Bezirkshäuptling von Haspe einen Antrag in die BV einzubringen, in dem er die Abholzung eines ganzen Straßenzugs wegen angeblicher Verkehrsgefährdung forderte.
Glücklicherweise ist das Geld dazu nicht mehr verfügbar.
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