Beim Geldausgeben für teure Großprojekte sind sich die Parteien in Hagen einig: Es muß auf alle Fälle gebaut werden. Um kritische Stimmen zu vermeiden, werden die Bürgerinnen und Bürger zu solchen Projekten erst gar nicht gefragt.
Wie die Mitgliederzeitung „Aktivpunkte“ der Wählergemeinschaft „Hagen Aktiv“ berichtet, wurde in der letzten Ratssitzung vor der Sommerpause zuerst das Lamento über die mehr als 1 Mrd. Euro Schulden der Stadt angestimmt. Es müsse gespart werden und deshalb seien im Bereich der Jugendförderung Kürzungen von 180.000 Euro jährlich hinzunehmen.
Im Gegenzug ist die große Ratsmehrheit sofort dabei, wenn rund 70 Mio. Euro, davon mehr als 20 Mio. Eigenanteil der Stadt, in die Bahnhofshinterfahrung investiert werden. Bei fünf Gegenstimmen von „Hagen Aktiv“ und drei (von sieben) aus der Fraktion der GRÜNEN wurde nach Angaben der „Aktivpunkte“ das teure Großprojekt durchgewunken.
„Abgesehen von den horrenden Baukosten überlege man sich nur die Folgekosten, die dieses Großprojekt für Hagen nach sich zieht“, so Ernst Schmidt aus der Fraktion „Hagen Aktiv“. Er hatte OB Dehm danach gefragt und nun die Folgekosten nebst Schuldendienst mit rund 2 Mio. Euro beziffert bekommen.
„Das sind genau die 2 Mio. Euro“, so Fraktionsvize Rolf Klinkert, „die erst kürzlich beim ÖPNV eingespart werden mussten. Dabei würde das Feinstaubproblem doch eher durch eine Förderung des ÖPNV als durch eine zusätzliche Straße gelöst.
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