Das Gesundheitsamt der Stadt Hagen informiert die Hagener Bürgerinnen und Bürger über die Vorgehensweise, Notwendigkeit und Risiken der Impfungen gegen die Schweinegrippe.
Es empfiehlt wie die Ständige Impfkommission (STIKO) allen Bürgern, sich gegen die neue Grippe impfen zu lassen. Wie die neue Grippe weiter verläuft, können Wissenschaftler nicht vorhersehen. Aufgrund der Erbgut-Mischung aus menschlichen, sowie Geflügel- und Schweine-Anteilen und der Übertragbarkeit von Mensch zu Mensch, trägt sie jedoch ein gefährliches Potenzial in sich.
Seit Montag, 26. Oktober, wird in Hagen gegen die Grippe geimpft. Zunächst werden Risikogruppen bevorzugt, also Menschen mit schweren oder chronischen Erkrankungen, Schwangere und Schlüsselpersonal, wie Beschäftigte im Gesundheitswesen, bei Polizei und Feuerwehr.
Nach einer Studie, an der auch das Hamburger Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin beteiligt war, ist der Impfstoff gut verträglich. Die Studienteilnehmer hätten nur leichte Nebenwirkungen, wie Gliederschmerzen oder Hautrötungen gezeigt. Ausgehend von bisher vorliegenden Studiendaten empfehlen das Paul-Ehrlich-Institut und das Robert Koch-Institut für den pandemischen Influenza-Impfstoff „Pandemrix“ vorläufig eine nach Altersgruppen differenzierte Impfdosierung. Diese sieht für einige Altersgruppen eine einmalige Impfung vor. Eine Entscheidung, ob letztlich doch noch eine zweite Impfung durchgeführt werden muss oder nicht, wird nach dem Vorliegen weiterer klinischer Daten fallen, die bis Mitte November 2009 erwartet werden. Sollte eine zweite Impfung notwendig sein, käme diese auch dann noch rechtzeitig, wenn seit der ersten Impfung mehr als drei Wochen vergangen sind. Klinische Daten zeigen, dass eine zweite Impfung auch noch nach sechs Monaten wirksam ist.
Eine Meldung aus Schweden, wo bereits mit den Impfungen begonnen wurde, widerspricht der Studie zur Verträglichkeit des Impfstoffes und sorgt für weitere Verunsicherung. Dort werden vier Todesfälle untersucht, die in Zusammenhang mit der H1N1 Impfung stehen sollen. Außerdem erreichen viele Meldungen über schwere Nebenwirkungen das schwedische Institut für Infektionskrankheiten.
Nach Aussage des Gesundheitsamtes Hagen gilt bisher als gesichert, dass man sich für einen Schutz gegen die saisonale, beziehungsweise „normale“ und die Neue Grippe („Schweinegrippe“) separat impfen lassen muss, da der Impfstoff für die normale Grippe schon produziert ist und nicht mehr mit dem neuen Impfstoff gemischt werden kann. Die Impfung gegen die normale Grippe schützt zudem nicht vor der Neuen Grippe. Beide Impfungen können aber dennoch sinnvoll sein, da Experten befürchten, dass sich beide Virenstämme in der Erkältungszeit vermischen und eine neue Viren-Art hervorbringen könnten.
Diese Vorgehensweise wäre allerdings widersprüchlich, wenn sich eine vom Fokus zitierte und bisher nicht veröffentliche kanadische Studie bewahrheitet. Hierin heißt es: Wer sich gegen saisonale Grippe impfen lässt, hat möglicherweise ein doppelt so hohes Risiko an Schweinegrippe zu erkranken. Dies könnte sich dann auf die Grippe-Impfungen in Deutschland auswirken. Sollte sich die Studie bewahrheiten, wäre es denkbar, zunächst gegen die Schweinegrippe A/H1N1 und erst später gegen die saisonale Grippe zu impfen.
Wie bei anderen Influenzaformen bietet die Impfung nur einen relativen Schutz, da sie nicht gegen neu aufgetretene Erreger immunisiert, sondern nur gegen bekannte, bereits isolierte Virusstämme. Die Influenza – Vakzinen werden deshalb ständig mit neuen Erregervarianten aktualisiert, sind jedoch wegen langwieriger Herstellung und der notwendigen klinischen Tests erst mit Verzögerung verfügbar.
Bei so vielen Unwegsamkeiten muss jeder abwägen, ob und/oder wann er sich impfen lässt.
Eine effektive, aber häufig unterschätzte Vorsorgemaßnahme gegen Infektionen ist das gründliche Händewaschen. Es minimiert vor allem das Risiko einer Schmierinfektion.
Kommentar verfassen