Grünes Licht für die Verlegung des Mäckinger Baches im Freilichtmuseum hat die Stadt Hagen jüngst gegeben, nun fehlt „nur noch” die Baugenehmigung für einen Gastronomie-Neubau.
Diese wurde vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) als Betreiber des Freilichtmuseums bereits im April letzten Jahres – also vor fast eineinhalb Jahren! – beantragt.
Es geht um die Verlegung der Hauptgastronomie Haus Letmathe vom „letzten Zipfel” in den mittleren Bereich am Schmiedemuseum.
Eine Studie, die der LWL vor fünf Jahren in Auftrag gegeben hatte, ergab (was niemanden wirklich verwundert haben dürfte), dass es gänzlich unwirtschaftlich sei, die für Besucher ausschließlich zu Fuß zu erreichende Gaststätte in der hintersten Ecke des Museums, etwa 2,5 km vom Eingang entfernt, zu betreiben. „Außerdem ist das letzte Stück des Weges sehr steil und für Gehbehinderte oder Eltern mit Kinderwagen nicht zu meistern”, sagt Museumsleiter Uwe Beckmann.
Der geplante, zweigeschossige Neubau im Museumszentrum soll mit einer Brücke, die über den Mäckinger Bach führt, mit dem Schmiedemuseum verbunden werden. Das Sockelgeschoss ist für Funktionsräume (Lager, Kühlung, Sanitäranlagen) vorgesehen, im oberen Bereich wird ein gemütlicher Gastraum mit 120 Sitzplätzen sowie einer Küche eingerichtet. Eine den Neubau ergänzende Sonnenterrasse gewährt einen freien Blick auf die Kleinschmieden.
„Eine öffentliche Nutzung unabhängig vom Museumsbetrieb ist bau- und verkehrstechnisch möglich, aber noch ungewiss”, sagt Michael Peeken vom LWL-Bau- und Liegenschaftsbetrieb aus Münster. Erstmal ginge man von einer reinen Museumsgaststätte mit Tagesbetrieb aus.
„Da die Verlegung des Baches bis Ende Oktober durchgeführt sein muss, beginnen wir Mitte September mit dem ökologisch verträglichen Eingriff”, so Peeken. Start für den Neubau könnte – wenn die Baugenehemigung vorliegt – im November sein. Die neue Gastronomie könnte im April 2011 eingeweiht werden.
Quelle: Der Westen
Anmerkung:
Es ist zu mindest für Besucher mit normaler Kondition schön, wenn sie nach einem Fußmarsch durch das Freilichtmuseum am Ende in eine Gaststätte einkehren können, um sich zu stärken. Wie nach einer Bergbesteigung, oben winkt die Belohnung.
Warum also der Neubau einer Gastronomie im unteren Bereich, wo doch an der Landstraße zwischen Hagen und Breckerfeld genügend Restaurants sind? Will man Nichtbesuchern des Freilichtmuseums das schöne Mäckinger Bach Tal ein wenig näher bringen? Dann allerdings ohne Bach.
Wie immer die Antworten lauten mögen, eines ist sicher nicht zu akzeptieren, nämlich die Verrohrung des Baches. Dies ist eine ökologische Schandtat, welche in Zusammenwirken mit einem Neubau das Gesicht des Freilichtmuseums erheblich verändern wird.
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